Samstag, 3. Dezember 2011

Nürnberg - Auf ein Bier mit Dr. Faust...

...oder um genauer zu sein: Wer nicht aufpasst, spielt vielleicht Karten mit dem Teufel.

Auf dem Christkindlmarkt

Mit diesen Worten und einem herzlichen "Grüß Gott!" möchte ich euch zu meinem heutigen Blogeintrag begrüßen. Wie unschwer am Titel zu erkennen ist, war ich für ein Wochenende in Nürnberg. Was es mit dem Nachsatz auf sich hat? Dazu später mehr.

Die zweitgrößte Stadt Bayerns hat mit ihren 500.000 Einwohnern nicht nur eine stattliche Größe, sondern auch kulturell einiges zu bieten. Neben der atemberaubenden Altstadt, der Nürnberger Burg, dem Reichsparteitagsgelände und der Pegnitz findet man kulinarisch eine gut bürgerliche Küche, die ihresgleichen sucht. In der Altstadt findet man in der Weihnachtszeit den Christkindlmarkt. Ein besonderes Highlight ist hier die größte Feuerzangenbowle der Welt.







Pegnitz mit Staustufen
Zunächst einmal führt unser Weg an die Pegnitz. Der relativ kleine Fluss fließt mitten durch Nürnberg in die direkt anliegende Stadt Fürth. Da die Pegnitz im Mittelalter zentraler Punkt des Lebens war, finden sich heute noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang ihrer Ufer. Damals wurde die Pegnitz allerdings hauptsächlich als "Abfluss" genutzt. So wurden Schlachtabfälle und sonstige Überbleibsel des täglichen Lebens in ihr beseitigt. Das ist auch der Grund warum zwischen Fürth und Nürnberg eine ähnlich gute Beziehung wie zwischen Düsseldorf und Köln, oder Dortmund und Gelsenkirchen besteht.


Weinstadl mit Henkersteg
Folgt man heute allerdings der Pegnitz, sieht man die schönen Überreste des Mittelalters. Vorbei am Kettensteg (auch Drudensteg genannt) findet man hinter den Staustufen das Weinstadl mit dem angrenzenden Henkersteg. Gut, man kann sich jetzt darüber streiten ob diese Namen einladend sind, allerdings erzeugen diese Plätze gerade in der Nacht eine Stimmung, die Lust auf mittelalterliche Geschichten, gespickt mit Geistern, Gauklern und Zauberern macht. Für jeden der etwas mehr über Nürnberg direkt vor Ort erfahren will, kann ich nur die Nachtwächtertour empfehlen. Der Wandererzähler macht eine hervorragende Führung die sehr unterhaltsam ist. Neben netten Anekdoten kann man hier erfahren, warum Dr. Faust nicht in Nürnberg einreisen durfte und warum so manch ein Schneider beim Kartenspiel mit Mephisto seinen Hut verloren hat. Man erzählt sich übrigens, dass das Dokument, das Faust die Einreise verbot immer noch im Rathaus vorhanden ist.

Christkindlmarkt
Altstadt
Folgt man der Pegnitz kommt man unausweichlich in die Altstadt. Wer um die Weihnachtszeit Nürnberg besucht, sollte vor allem den Christkindlmarkt besuchen. Der große Weihnachtsmarkt besticht durch seinen familiären Charme. Ramschstände sucht man vergebens, überall duftet es nach frisch verbranntem Holz und wer Hunger hat, darf sich auf, wer hätte das gedacht, Nürnberger Rostbratwurst frisch vom Grill freuen. Der Durst kann, wie auf jedem Weihnachtsmarkt, mit einem leckeren Glühwein gestillt werden. Exklusiver ist allerdings ein Glas von der größten Feuerzangenbowle der Welt. Wer die fränkische Küche probieren möchte, sollte unbedingt das Gasthaus " Zum goldenen Posthorn" aufsuchen. Das urige Restaurant zeichnet sich besonders durch sein Ambiente und sein freundliches Personal aus. Der Geruch des Buchengrills macht Appetit und die großen Portionen der herzhaften fränkischen Küche stillen auch den größten Hunger. Das beste Schäufele der Stadt findet man übrigens in der "Schäufelewärtschaft" in der Nähe des Hauptbahnhofs. Frisch gestärkt lohnt es sich den steilen Aufstieg zur Nürnberger Burg zu wagen. Das Wahrzeichen bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die komplette Stadt.
Ausblick von der Nürnberger Burg


Tribüne Zeppelinfeld
Etwas weiter von der Altstadt entfernt, aber sehr sehenswert, liegt das Reichsparteitagsgelände. Das 16,5 km² große Gelände zeigt die Ausmaße der nationalsozialistischen Propaganda und den Größenwahn Hitlers. Neben dem Zeppelinfeld findet sich unter anderem die nicht fertiggestellte Kongresshalle auf dem Gelände. Das 39m hohe Gebäude (geplant waren knapp 70m) erinnert auf dem ersten Blick an das Kolosseum. Das Gebäude ist vom großen und kleinen Dutzendteich umgeben, welche komischerweise im Winter kein Wasser führen. Die Tribüne am Zeppelinfeld wird übrigens heute noch genutzt: Sie dient als Tribüne am Start/Ziel der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft.










Weinstadl und Henkersteg bei Tag
Mein Fazit für das Wochenende in Nürnberg: Trotz überwiegend schlechtem Wetter ist die Stadt eine Reise wert. Wer bayrisches Feeling in doch vertraut wirkender Umgebung sucht, wird hier auf seine Kosten kommen. Obwohl die Franken nicht für ihre Gastfreundschaft bekannt sind, lohnt sich ein Kurzurlaub in der bayrischen Stadt. Auch bei grauem Himmel lässt sich Nürnberg entdecken und genießen. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal herzlich bei Christian und Betty für ihre Gastfreundschaft bedanken.




Bitte verzeiht mir, dass dieses Mal nicht die gewohnt farbenfrohen Fotos entstanden sind. Der Himmel war leider zu bedeckt. Trotzdem bekommt ihr zum Schluss noch ein paar Impressionen.

Bis zum nächsten Mal, dann auch wieder mit mehr Farbenvielfalt
Euer Tobi


Kettensteg / Drudensteg
Bei Nacht














Pegnitz



Ein altes Hexenhaus???









Nürnberger Burg
















P.S.: Wer diese und noch weitere Aufnahmen in groß und voller Qualität sehen will:


Alle Aufnahmen sind weder mit Photoshop, noch mit anderen Bildbearbeitungsprogrammen nachbearbeitet worden und genau so aufgenommen, wie sie in diesem Blog und auf Fotouristen angezeigt werden.

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